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Bewirtschaftung des Ackers

Zahlreiche Abgaben und Pflichten schränkten die Bauern bis in das 19. Jahrhundert in ihrer Arbeit ein. Die gegenüberstehenden Rechte der Bauern schränkten wiederum andere Grundbesitzer in ihrem freien Handeln ein. Einige Merkmale der Wirtschafts- und Rechtsverhältnisse dieser Zeit waren die Hand- und Spanndienste, welche auf den Gütern geleistet wurden. Der damals herrschende Flurzwang ermöglichte dem einzelnen Besitzer keine individuelle Wirtschaft. Auch waren die vielen kleinen Parzellen der Bauern teilweise unregelmäßig begrenzt und nicht angeschlossen, sodass diese oftmals nur über die angrenzenden Grundstücke zu erreichen waren.

Zu dieser Zeit wurde die Dreifelderwirtschaft praktiziert, einem Fruchtwechselsystem (Winterfeld, Sommerfeld, Brache) aller landwirtschaftlich genutzten Flächen einer Siedlung. Dabei wurden im ersten Jahr Weizen und Roggen angebaut, im zweiten Gerste oder Hafer und im dritten Jahr fiel die Fläche brach.

Im 19. Jahrhundert waren schließlich zahlreiche Reformen aufgrund vorheriger politischer, gesellschaftlicher und ökonomischer Veränderungen notwendig. Ohne diese Reformen wäre die Landwirtschaft in ihrer heutigen Form nicht denkbar. Wichtige Neuerungen in der Landwirtschaft des 19. Jahrhundert, die den Grundstein für eine freie wirtschaftliche Entfaltung der Bauern bilden, sind das Aufheben der Hand- und Spanndienste für den Gutsherrn unter französischer Fremdherrschaft (Königreich Westfalen 1807-1813) und die preußische Urkatasteraufnahme von 1829. Im Jahr 1848 endeten zudem die Huderechte in den Wäldern des Freiherrn von Haxthausen; die Gemeinde wurde dafür mit Land entschädigt. Im Rahmen der Separation in den 1880er Jahren wurden schließlich die vielen zerstreuten Parzellen zu wenigen größeren und günstiger zu bewirtschaftenden Grundstücken zusammengelegt (Flurbereinigung) und durch Wege erschlossen.

Heute werden in Bellersen u.a. die Weizen, Gerste, Mais und Raps sowie Hafer als Pferdefutter angebaut. Anhand von Heckenstrukturen und Feldgehölzen lassen sich die ehemaligen Flurgrenzen heute noch gut erkennen.

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