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Hohlweg

Hohlwege sind historische Verbindungsachsen, die als Handelsweg, zur Erschließung des ehemaligen Ackerlandes oder auch als Weg für das Treiben von Vieh genutzt wurden.

Früher waren die Straßen nicht befestigt, so dass nährstoffreicher Boden allmählich von der Erdoberfläche hangabwärts abgetragen wurde und sich an den Hängen anlagerte. Dabei nutzten insbesondere Kutschen, die mit ihren Rädern in die Geländeoberfläche einschnitten, der Abtransport vom geschlagenen Holz aus den Wäldern oder Viehtrieb den Boden ab. Zudem förderte starker Niederschlag durch das abfließende Wasser die Entstehung der Hohlwege.

Der Straßenname „Im Hohlen Graben“ deutet bereits auf diese kulturhistorische Landschaftsform in Bellersen hin. Anhand des Straßenverlaufs lässt sich vermuten, dass sich der Hohlweg bis in den Wald (Abbenburger Forst) fortsetzte.

Hier sehen wir eine trapezförmige Form des Hohlwegs mit unterschiedlich steilen Hängen, einer ebenen Wegsohle sowie verschiedenen Hecken- und Gehölzbeständen. Die Böschungen sind heute ein wichtiger Lebensraum für seltene, spezialisierte Pflanzen- und Tierarten, da sie extreme Standorteigenschaften besitzen. Das Besondere sind die unterschiedlichen kleinklimatischen Bedingungen von schattigen und sonnigen, trockenen und feuchten sowie windigen und windstillen Plätzen an den Hängen. In diesen Nischen finden Kleintiere Schutz vor Räubern, Vögel haben einen sicheren Brutplatz und durch den Artenreichtum ist genügend Nahrung für andere Tiere vorhanden. Obstholzbestände und Nährstoffzeiger, wie Brennnessel, wachsen vor allem auf der schattigen Hangseite. Auf der sonnenbeschienen Seite wärme- und trockenheitsliebende Pflanzen wie der Echte Dost, der besonders interessant für Schmetterlinge ist (Nektar).

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